Münster bekam 2011 die Auszeichnung „Fairtrade-Stadt“, doch wird die Stadt diesem Status noch immer gerecht? Um das herauszufinden, haben verschiedene Kleingruppen von zwei bis fünf Personen am 1. März angefangen, im Alltag möglichst viele Fairtrade-Produkte zu kaufen. Zum Schluss der Aktion wollen die Gruppen ein faires Dinner für Freunde und Familie zubereiten.
Wir haben einige Familien aus dem Kreuzviertel, die Teil dieser Aktion sind, zu ihrem bisherigen Weg befragt. Familie Rosenau berichtet, dass ihr Einkauf vor allem deutlich länger dauere, weil sie immer erst nach einer Fairtrade-Variante des Produktes suchen müssten. „Normalerweise kaufe ich vor allem Bioprodukte, doch jetzt weiß ich nicht, ob die Fairtrade-Produkte auch immer Bio sind“, so Ulrike Rosenau (Versicherungsangestellte). Jedoch hat die Familie beim Experiment auch schon neue Lieblingsprodukte gefunden. Sohn Karl (12) mag die faire Cola am liebsten, Tochter Helen (10) bevorzugt die fairen Schokostreusel. Alles in allem fällt der Familie auf, dass es weit mehr Fairtrade-Produkte gibt, als einem spontan in den Kopf kommen. Anette Ehling, Wolfgang Konerding und ihr Sohn Felíx sind ebenfalls  Teil des Projektes, sie haben allerdings schon vorher vermehrt auf den fairen Handel von Produkten geachtet.  Das Projekt habe ihnen vor allem mehr Informationen über einige Fairetrade-Produkte eingebracht, sie seien allerdings nicht nennenswert über die üblichen Produkte hinausgekommen, so Anette Ehling (Hutdesignerin). Sie haben bereits ein faires Dinner für Freunde zubereitet und waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis. In Zukunft wollen sie sich noch ein mal intensiver mit dem Handel von Produkten,die sie zum Arbeiten benötigen, beschäftigen. Hier zu zählen für Anette zum Beispiel Hutmaterial und für ihren Mann Wolfgang Konerding, der als Clown fidelidad bekannt ist, Requisiten und Theaterschminke. Beide Familien haben im Laufe des Projektes vieles über faire trade gelernt und wir hoffen, dass auch bei den anderen Teilnehmern in Zukunft mehr fairetrade-Produkte im Einkaufwagen landen.
Josefine Winkens
 

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