In Nepal werden jedes Jahr bis zu 15000 Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren in indische Bordelle verschleppt oder verkauft, teils von den eigenen Eltern, teilweise von dubiosen Arbeitsvermittlern. Dies liegt nicht nur an der Armut vieler Familien vor Ort, auch daran, dass Mädchen weniger Wert in der Gesellschaft haben, da den Söhnen die Versorgung der Eltern im Alter obliegt. In den Bordellen sind die Mädchen Schlägen, Drogen und Massenvergewaltigungen mit bis zu 30 Männern ausgesetzt. Da meist keine Kondome benutzt werden, leiden bis zu 80 % der Mädchen an Aids und anderen lebensbedrohlichen Krankheiten.
Nach persönlichen Eindrücken bei einer Nepalreise gründete Johanne Feldkamp zusammen mit Freunden und Freundinnen den gemeinnützigen Verein pro filia, um diese Mädchen zu unterstützen und die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben. Der Verein arbeitet hierbei mit der Nichtregierungsorganisation MAITI zusammen, die mehrere Schutzhäuser an der Grenze zu Indien aufgebaut hat. Außerdem werden ganz oder teilweise Schutzhäuser in Bhairahawa und in Pashupatinagar, wo den Mädchen ein Zufluchtsort vor der Verschleppung geboten wird oder wo sie medizinische und psychologische Betreuung, Schulunterricht, oder die Chance auf einen Ausbildungsplatz erhalten. Weitere Ziele von pro filia sind Bildungsförderung und Gesundheitsfürsorge für Mädchen in Ländern, in denen sie nach der Verfassung, der herrschenden Kultur oder der religiösen Rahmenbedingungen physisch, psychisch oder sozial benachteiligt werden. Als gemeinnützig anerkannter Verein wird die gesamte Arbeit ehrenamtlich geleistet, sodass jeder gespendete Euro zu 100 % ankommt. Entstehende Verwaltungs- und Sachkosten werden entweder von Firmen gesponsert oder von Vorstand und Geschäftsführung getragen.
Bei zahlreichen Aktionen wird somit versucht, Geld für die gute Sache zu sammeln, wie in etwa bei der pro filia-Kunstauktion. In Münster wurde Kunst im Wert von fast 42000 € versteigert, bei der parallel in München laufenden Zonta-Kunstauktion waren es 28000 €, wobei nach den Erfahrungen des Vereins meist mindestens die Hälfte von den Künstlern und Künstlerinnen gespendet wird. Mit diesen Spenden kann das Reha-Heim Itahari für ein ganzes Jahr abgesichert werden, ebenso wie die Anschubfinanzierung für eine PC-Ausbildung für Mädchen inklusive des Aufbaus eines Schreibbüros. Eine weitere regelmäßig stattfindende Aktion, die dem Verein zugute kommt, ist das Traditionsturnier, das jährlich hinter dem Schloss stattfindet. Die begeisterten Freunde des Kugelsports und deren Gäste sammelten dieses Jahr insgesamt 140 € für den Verein. Auch im Jahr 2014 geht es am 18. Juni um 18 Uhr um die gute Sache. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen. Mitglieder von pro filia e.V. werden auch mit einem Stand auf dem x4telfest vertreten sein, um die Arbeit den Besuchern des Festes näher zu bringen.