Leonhard Ostendorf-Terfloth, Schauspieler, Poet, Literatu, verstarb am 17. Mai 2022 mit 88 Jahren in Münster. Er wuchs im Kreuzviertel auf, sein Vater war Oberstudienrat Dr. Franz Ostendorf, seine Mutter Maria Terfloth. Auf diese verwandschaftliche Beziehung war er sehr stolz. Leonhard Ostendorf war u.a. in Wiesbaden auf einer Schauspielschule, wo er auch ein erstes Engagement am Theater erhielt. Dort ereilte ihn ein tragischer Unfall, wodurch er seinen Schauspielerberuf nicht mehr ausüben konnte. Er studierte auch Germanistik und Theaterwissenschaft in Münster. 1966 arbeitete er viele Jahre Türmer in St. Lamberti, zunächst als Vertretung für den Schauspieler Busso Mehring. Leohnard Ostendorf schrieb zahlreiche Satiren und Kurzgeschichten, gewann einen Preis für einen Krimi und an seinem großen Roman von der Erschaffung des Menschen unter dem Titel: "Der Biß in die Wärmflasche“ bis fast zuletzt.
Öffentliche Anerkennung erhielt Leonhard Ostendorf auch mit dem Satirepreis des Westdeutschen Rundfunks. Er errang zweimal den zweiten Platz des Walter-Serner-Preises des Senders Freies Berlin. Der Jury-Vorsitzende Friedrich Luft soll dabei besonders die Schönheit seiner Sprache gelobt haben.Leonhard erhielt auch einen Preis für einen Krimi, für ihn eine abwechslungsreiche Schreibarbeit neben seinem großen Roman.Er bewarb sich für den Alfred-Dublin-Preis mit dem 9. Kapitel des von ihm so genannten „schlechtesten Buches der Welt“.
Zahlreiche Male und über mehrere Jahre hat er unser Magazin x4telzeitung mit Geschichten mit ungewöhnlichen Titeln bereichert so "Die sprechende Tür" oder „Die Auspuffrohre der Kirchenorgel Hl Kreuz“ oder „Der Hungerpastor"..stolz auf seine literarischen Ideen, war Leohnardr damit zugleich unser bester persönlicher Verteiler der Magazine. Unsere Lesenden freuten sich immer wieder auf seine neue Geschichten.Wir sind danbar und traurig. Leohnard Ostendorf Terfloth, liebevoll auch LOT genannt, wurde am 23. Juni 2022 auf dem Waldfriedhof Leiheide von Freunden und Nachbarn würdevoll verabschiedet. Ein letztes Geschenk hat Leonhard uns durch sein Gedicht hinterlassen. Er rüttelt auf, fragt an: Das Leben ist flüchtig, hast Du es ausgekostet? (Fotos: Wolfgang Braden)
Der Schmetterling
Zum Fest des Lebens feierlich geschmückt..
für einen Atemzug nur auf der Welt
Von wildem Freudentaumel ganz verrückt
Ruht kurz ein Schmetterling im Rübenfeld,
im Flammenkleid auf einem grünen Blatt,
mit allen Farben himmlischer Paletten,
zeigt hier ein Reicher alles was er hat
Und wills vergeuden, ganz und gar verwetten.
Für dieses Nu, das Gegenteil von Dauer,
hat er immense Schätze aufgeboten.
Vielleicht liegt schon ein Vogel auf der Lauer.
Ihn zu begleiten in das Reich der Toten.
Und wenn er dann, im ahnungslosen Raum,
weit über nie gekannte Grenzen schwebt.
Dort, wo kein Strauch, kein Hauch, kein Apfelbaum
So weiß er doch: Einmal hat er gelebt.
Leonhard Ostendorf-Terfloth